Montag, 08. Mai 2006


Golden Gate Award für Workingmans death

 

Verschwindet körperliche Schwerstarbeit, oder wird sie nur unsichtbar? Wo ist sie im 21. Jahrhundert noch zu finden? Der Film Workingman's Death von Michael Glawogger wird begleitet von einem gleichnamigen Buch mit Bildern und Texten zur Arbeit im 21. Jahrhundert.
Film wie Buch folgen den Spuren von HELDEN in die illegalen Minen der Ukraine, spüren GEISTER unter den Schwefelarbeitern in Indonesien auf, begegnen LÖWEN in einem Schlachthof in Nigeria, bewegen sich unter BRÜDERN, die ein riesiges Tankschiff in Pakistan zerschneiden, und hoffen mit chinesischen Stahlarbeitern auf eine glorreiche ZUKUNFT.

Das Buch Workingman’s Death bezieht sich auf den gleichnamigen Film, ohne ein „Buch zum Film“ sein zu wollen. Eher ein Buch zum „in die Tasche stecken“, eines, in dem man Fotos anschauen, Geschichten lesen, Fotos durch die Geschichten neu anschauen und Geschichten durch das Betrachten der Fotos neu lesen kann. Es sind dies Geschichten, die sich rund um das Fotografieren, das Reisen, das Herstellen eines Films und um einen Blick auf die Welt drehen. Das Überthema zu alledem ist Arbeit, oder besser gesagt: der arbeitende Mensch. Der Film Workingman’s Death untersucht an sechs verschiedenen Orten in verschiedenen Kontinenten den aktuellen Stellenwert des Schwerstarbeiters. Arbeiter und Arbeiterinnen wurde in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts noch zu Vorbildern, zu Stützen verschiedener Gesellschaftssysteme, ja sogar zu Helden stilisiert. Sie haben diese Position weitgehend verloren. Arbeiten müssen sie zwar heute genauso wie damals, die Funktion der Helden aber haben mittlerweile andere übernommen. Gedreht wurde in der Ukraine, in Indonesien, Nigeria, Pakistan, China und Deutschland. Die Schauplätze sind illegale Kohleminen, ein Schwefel absondernder Vulkan, ein öffentlicher Schlachthof, ein Schiffsfriedhof, ein staatliches Stahlkombinat und ein ehemaliges Hüttenwerk, das heute als Freizeitpark und Veranstaltungsort dient.
Das Buch ergänzt diese Schauplätze und die Gedankenwelt des Films. Es kommen darin auch viele Orte vor, an denen in einem Zeitraum von mehr als vier Jahren recherchiert wurde, und die wir aus unterschiedlichen Gründen wieder verwerfen mussten. Es ergänzt den Film um Geschichten, die zwar gedreht wurden, aber dann doch nicht in den Endschnitt kamen. Reisen und Recherchen in Tansania, Indien, Thailand, Kambodscha, Bangladesch, Russland und der Schweiz spielen dabei eine Rolle.
Darüber hinaus wurde in jedem Land ein Fotograf eingeladen, unabhängig von den Dreharbeiten und der Sichtweise des Films seinen eigenen Fotoessay zu gestalten und seine eigenen Geschichten zu erzählen. Es waren dies Viktor Maruschtschenko in der Ukraine, Mohamad Iqbal in Indonesien, Uche James Iroha in Nigeria, G.M.B. Akash in Pakistan und Zhou Hai in China.

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