Sonntag, 02. Februar 2014, 11 Uhr


Das Massaker von Marikana & 20 Jahre Post-Apartheid

 

Vor zwanzig Jahren – im April 1994 – wurde in Südafrika mit den ersten allgemeinen demokratischen Wahlen das Apartheid-Regime beendet, welches die Grundlage für einen institutionalisierten Rassismus gewesen war. Dieses formelle Ende der Apartheid hatte weitreichende Konsequenzen, nicht nur für Südafrika, sondern auch für die gesamte Region des südlichen Afrika. Die Ausgabe des Journal für Entwicklungspolitik (JEP 4/2013: "Southern Africa: 20 Years Post-Apartheid")zeichnet die politischen, ökonomischen und sozialen Veränderungen aber auch derenGrenzen im Südlichen Afrika nach. Für viele markiert das „Massaker von Marikana“nun das Ende dieser revolutionären Post-Apartheid-Ära der „Regenbogennation“ Südafrika, die vorgab für Chancengleichheit und Verteilungsgerechtigkeit zu stehen.

Am 16. August 2012 wurden in einer Platin-Mine bei Marikana, unweit von Johannesburg, 34 Minenarbeiter, die im Streik für die Anhebung von Mindestlöhnen waren, von der Polizei ermordet. Es ist das größte staatliche Massaker an Bewohner_innen Südafrikas seit dem formellen Ende der Apartheid. Inzwischen steht „Marikana“ für zweierlei: Es ist Vergrößerungsglas auf die miserable soziale und ökonomische Situation der Mehrheit der Gesellschaft sowie Bezugs- und Ausgangspunkt landesweiter Streiks und Proteste gegen ökonomische und politische Weichenstellungen der Post-Apartheidpolitik. Das Ereignis verweist damit auch auf Geschichte und Gegenwart von Sklaverei, Kolonialismus, Rassismus, Apartheid und globaler kapitalistischer Ausbeutung. Das Buch schildert und analysiert diesen Wendepunkt in der Geschichte Südafrikas aus der Sicht der Minenarbeiter_innen.

www.mandelbaum.at/books/806/7480, www.mandelbaum.at/books/761/7491

 

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