Sonntag, 06. November 2011, 11 Uhr


Musik als Gedächtnis - Walter Arlen: Ein Gesprächskonzert

 

Wann: Matinee am 6. November 2011, 11 Uhr
Wo: Volkstheater Wien, Haupthaus.


Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem österreichischen Parlament, Ehrenschutz Mag.a Barbara Prammer, Präsidentin des Nationalrats, der Stadt Wien und exil.arte

Walter Arlen ist einer der letzten noch lebenden Komponisten der Generation, die von den Nationalsozialisten ausgelöscht werden sollte: Er hat nach seiner Flucht aus Wien im Jahr 1939 nicht nur als Musikkritiker für die Los Angeles Times, sondern auch als Gründer des Music Departments der Loyola Marymount University wesentlich zum kulturellen Transfer österreichischer Musiktradition beigetragen.
Walter Arlen wurde 1920 als Walter Aptowitzer in Wien geboren. Seine Großeltern waren die Gründer und Besitzer des Warenhauses Dichter. In der Nacht vom 12. auf den 13. März 1938, unmittelbar nach dem Einmarsch Hitlers, drangen SA-Männer plündernd in die Wohnung ein. Er wurde misshandelt, sein Vater wurde in das Gefängnis Karajangasse gebracht, - später dann in das KZ Dachau, von dort nach Buchenwald. Walter Arlen verließ am 14. März 1939 Wien, einen Tag bevor sein Visum für die USA erlosch.
Ende April - sein Vater wurde aus Buchenwald entlassen - flohen seine Eltern und seine Schwester Edith nach England. Unter dem Namen Arlen begann er seine neue Laufbahn: Komponist, Musikwissenschaftler, Musikkritiker, Universitätsprofessor. In Chicago studierte er bei dem renommierten Komponisten Leo Sowerby. 1947 wurde Walter Arlen Assistent des Komponisten Roy Harris, 1952 begann seine Arbeit als Musikkritiker, 1969 gründete er die Musikabteilung an der Loyola Marymount University in Los Angeles, deren Vorstand er bis 1998 war. Walter Arlen war immer ein Komponist der kleinen Form, er hat tonal komponiert. Zu seinem Werk zählen Kammermusik, Lieder, Songs und Stücke für Klavier. Er war mit Darius Milhaud, Villa Lobos und Mario Castelnuovo-Tedesco befreundet.
Im Anschluss an das Gesprächskonzert im Volkstheater übergibt exil.arte den von Los Angeles nach Wien gebrachten Vorlass von Walter Arlen an Stadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny.
exil.arte stellt die soeben erschienenen CDs mit Liedern von Walter Arlen mit dem Titel Es geht wohl anders vor. Die Lieder werden von Rebecca Nelsen (Sopran) und Chanda VanderHart (Klavier) interpretiert.

TICKETS:
Unter http://www.volkstheater.at/ finden Sie alle Informationen zu der Veranstaltung sowie zum Ticketkauf.

 

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