Mittwoch, 01. Jänner 1000


Kurdischer Journalistenpreis für Thomas Schmidinger

 

dem kurdischen Journalisten Kheyri Kizler aus Shingal (Sinjar) und dem Team von Ronahi TV aus Kobanê, die für ihre journalistische Berichterstattung über den Angriff des IS auf die Jesidi von Shingal und auf Kobanê geehrt wurden, freut sich Schmidinger als einziger nichtkurdischer Preisträger über die Ehrung für sein Buch, das derzeit auch ins Türkische übersetzt und im Mai beim Verlag Yordam erscheinen wird.
Schmidinger, der den Preis leider aufgrund der kurzfristisch schwierigen Anreise nicht persönlich entgegen nehmen kann, erklärt in seinen Dankesworten, dass er sich besonders darüber freue, von jenen geehrt zu werden, über die er geschrieben habe: „Das ist auch ein Zeichen für die politische Öffnung der kurdischen Parteien selbst. Mein Buch ist kein Propagandabuch, sondern eine differenzierte Annäherung an das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven. Dass ich dafür diesen Preis erhalte, ist auch ein hoffnungsvolles Zeichen für den Willen eine pluralistische Gesellschaft aufzubauen.“
Stellvertretend für Schmidinger wird der Preis vom bekannten kurdischen Dichter Taha Khalil heute entgegengenommen und dem Autor bei seinem nächsten Besuch in Qamishli übergeben.
Benannt ist der Preis nach Mazlum Bagok, einem kurdischen Journalisten, der am 22. September 2014 während seiner Arbeit in Rabia in der irakischen Provinz Mosul vom so genannten „Islamischen Staat“ getötet wurde. Für Schmidinger auch ein Auftrag weiter gegen den Jihadismus zu kämpfen: „Bis heute strömen auch Kämpferinnen und Kämpfer aus Europa in den so genannten ‚Islamischen Staat‘. Die Arbeit des von uns in Österreich gegründeten ‚Netzwerk sozialer Zusammenhalt‘ zur Prävention und Deradikalisierung von Jihadisten in Europa, kann nur ein kleiner Teil der Arbeit sein, die wir in Europa zu erledigen haben um den Zustrom von jihadistischen Kämpfern nach Syrien abzuschneiden.“
Der 22. April wird in verschiedenen Teilen Kurdistans seit einigen Jahren als Tag des kurdischen Journalismus begangen, an dem kurdische Intellektuelle für die bis heute vielfach gefährdete Presse- und Meinungsfreiheit in allen Teilen Kurdistans ihre Stimme erheben.

mandelbaum.at/books/806/7527

 

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