Leo Lania


Land im Zwielicht

Roman. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Michael Schwaiger

In dem 1934 zuerst in englischer Übersetzung erschienenen Roman erzählt Leo Lania anhand verschiedener Schicksale eine Geschichte der Zwischenkriegszeit und der Weimarer Republik.
Dreh- und Angelpunkt sind die Lebenswege Kurt Rosenbergs und Esther Mendels, die sich als Jugendliche erstmals in der besetzten Ukraine begegnen. Während der Erste Weltkrieg Rosenberg als Vizefeldwebel nach Borutsch führt, wächst Esther dort als Tochter eines armen Schneiders auf. Mit ihren Eltern flieht sie vor den Pogromen nach Berlin, wo Rosenberg in sicheren Verhältnissen lebt. In Berlin erleben sie die Zeit der Inflation, die Ermordung Rathenaus und die wirtschaftliche Stabilisierung in den »goldenen 20er-Jahren«, in denen sich Kurt und Esther wiederbegegnen und erwachsen werden.
Lania gibt in seinem Roman einen umfassenden Einblick in die Gemütslage im Deutschland der Zwischenkriegszeit und versucht zugleich aufzuzeigen, wie es zur Katastrophe des Zweiten Weltkrieges mit all seinen Verbrechen kam, ohne dass dabei die Schicksale der Menschen aus dem Blick geraten. Die Zerrissenheit des Einzelnen in der in Aufruhr geratenen Welt bildet vor den gekonnt zusammengefassten politischen Situationen der Zeit die Folie dieses Romans.


PRESSESTIMMEN

»Inzwischen ist Leo Lania weitgehend in Vergessenheit geraten – aber der kleine Wiener Mandelbaum-Verlag bemüht sich seit mehreren Jahren, an diesen kritischen Literaten zu erinnern. Nach Lanias Enthüllungen über den Waffenhandel ist der Roman über den politischen Verfall der Weimarer Republik erschienen. Dieser Roman, der Tatsachenbericht, Expressionismus und Realismus zu einer sozialpolitischen Diagnose verknüpft … wurde ein kleiner Erfolg. Aber als 1949 die deutsche Ausgabe endlich veröffentlicht wurde, störte Lanias politischer Zeitroman die restaurative Stimmung und fand kein Publikum mehr.
Heute wirkt Leo Lanias Roman überholt und zugleich erschreckend aktuell. Die psychologisch unscharfen Figuren, die durchschimmernde Rührseligkeit und das deutliche moralische Anliegen entsprechen nicht dem gegenwärtigen erzählerischen Geschmack. Aber das perspektivische Erzählen, die handlungstechnische Vereinnahmung historischer Figuren und Ereignisse und die diagnostischen Milieustudien sind literaturästhetisch ganz und gar modern. Zudem bekommen Lanias sozialpolitische Beschreibungen über die «jüngste Vergangenheit» angesichts der politischen Wirklichkeit eine gegenwartsbezogene Warnfunktion.« So urteilt die DIE ZEIT vom 18.01.2018.

 

Von Leo Lania sind im Mandelbaum Verlag auch lieferbar:

Gewehre auf Reisen

Der Außenminister

Leo Lania
Land im Zwielicht
Roman. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Michael Schwaiger
24.90 €
336 Seiten
Format: 14x22
Halbleinen
ISBN: 978385476-546-2
Erschienen: Oktober 2017
lieferbar

 

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