„Im Sinne eines moralischen Universalismus im Anschluss an Kant untersucht Benhabib Fragen zum Spannungsverhältnis von staatlicher Souveränität und Globalisierung. Dabei hält sie in kritisch-emanzipatorischer Absicht am Konzept universaler Menschenrechte und an der Idee des Kosmopolitischen fest“, heißt es in der Begründung.
Seyla Benhabib studierte unter anderem in Yale, wo sie 1977 mit einer Arbeit zu Hegels Rechtsphilosophie promovierte. Sie hatte Professuren in Harvard und an der New School for Social Research in New York inne, bevor sie 2001 an die Yale University berufen wurde.
Herausragende Denkerin
Zu ihren in deutscher Übersetzung erschienenen Werken zählen „Selbst im Kontext“ (1995), „Hannah Arendt. Die melancholische Denkerin der Moderne“ (1998), „Die Rechte der Anderen“ (2008), „Kosmopolitismus ohne Illusionen: Menschenrechte in unruhigen Zeiten“ (2016) und „Kosmopolitismus im Wandel. Zwischen Demos, Kosmos und Globus“ (2024).
Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle drei Jahre von der Stadt Frankfurt am Main zum Gedenken an den Philosophen Theodor W. Adorno vergeben und dient der Förderung und Anerkennung hervorragender Leistungen in den Bereichen Philosophie, Musik, Theater und Film. Frühere Preisträgerinnen und Preisträger waren etwa Klaus Theweleit (2021), Margarethe von Trotta (2018) und Judith Butler (2012). Der erste Preisträger war im Jahr 1977 der Soziologe Norbert Elias.
Bericht auf ORF Science oder Der Standard.